Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Tag 28 – 14.1.: Pambola Beach Day


Nach dem Frühstück im Motelzimmer fahren wir zum kleinen Lokalflughafen in Merimbula und holen dort Ale und Manuel ab. Sie haben sich für die kürzere Anreise per Flugzeug entschieden, um mit der Busfahrt nicht den ganzen Tag zu verlieren. Danach gehts gleich weiter zum Strand von Pambula, den wir gestern schon bei Regen inspziert hatten. Das Wetter hat sich geändert, es ist sonnig, aber recht windig. Im Gegensatz zu gestern ist aber gerade die Flut oben und so müssen wir ganz schön kraxeln um über die Felsen zur nächsten Bucht zu kommen. Wir möchten erst ein bisschen spazieren und die Umgebung noch genauer inspzieren, bevor wir uns ein Plätzchen zum relaxen aussuchen.



Wir laufen so ein ganzes Stück bis zur Einmündung eines Flusses dem Strand entlang, müssen Anna mal hier, mal dort beim Überwinden etwas grösserer Felsbrocken oder tieferer Wasserlöcher helfen, aber es geht ganz gut und macht glaub ich allen Spass. Bis wir hinten die Flussmündung erreicht haben, macht sich bei allen dann Hunger breit und so gehen wir zurück zum Auto, packen das eingekaufte Fleisch und unsere gefangenen Fische von gestern aus und installieren uns an einem schönen Barbeque Platz. Dutzende von Känghurus spazieren hier in Pambola zwischen den Häusern und auch beim Grillplatz herum. Die Tiere sind die Menschen hier so gewohnt, dass sie keine grosse Scheu haben und wenn man sich vorsichtig zu ihnen hingeht, lassen sie sich sogar füttern. Anna ist natürlich begeistert und kriegt kaum genug davon. Danach räumen wir unseren ganzen Krempel wieder weg und legen uns an die Beach in die Sonne. Mir ist die Sonne schon etwas zu stark, aber der kräftige Wind machts erträglich. Dieser Sand hat so feinen Sand, dass man ihn wohl für Sanduhren nutzen könnte. Er quitscht beim laufen unter den Füssen. Die einen von uns faulenzen, andere kraxeln bisschen auf den naheliegenden Felsen herum, bis uns der Wind, die intensive Sonne und der Sand, der einem dauernd auch ins Gesicht geblasen wir und die Zähne zum knirschen bringt, zu viel wird.

Ale und Manuel möchten sich auch noch schnell im Motel einrichten und sich frisch machen und duschen. Mir ists recht, denn die Sonne hat bei mir inzwischen erste leichte Verbrennungen hinterlassen und mich müde gemacht. So relaxen wir dann im Hotel, knabbern vom mitgebrachten Food und kurz vor neun machen wir drei Jungs uns dann wieder auf zu unserem Fishing Spot am Kliff. Der Wind ist heute stärker als gestern. Die Wellen sind noch heftiger als gestern Nacht, aber unser Spot ist trocken und mit frischen Haken und einem Sack voll Pilches (Heringähnlichen Fischen) machen wir uns daran, die fetten Fische, von gestern nun doch noch aus dem Wasser zu ziehen. Da wir nur zwei Angelruten dabei haben, vereinbaren wir einen Deal, dass jeder der einen Fisch herauszieht, dem Wartenden sein Gerät übergeben muss und so jeder zum Angeln kommt und dazwischen auch mal Zeit für nen Paff und einen Schluck Wein hat. Es geht wieder gut los, die ersten beiden Fische sind schnell hochgezogen, aber wir haben uns entschieden sie alle wieder zurückzuwerfen, da wir nur den dicken Kerl herausziehen möchten, den wir gestern schon mal an der Angel hatten. Es wird uns nie langweilig, immer läuft was, mal ein Fisch, oder ein verhenkter Haken, wo wir nie sicher sind, ob da ein fetter Fisch einfach damit unter einen Stein entwischt ist und wir die Leine kappen müssen. Nach vielleicht zwei Stunden, dann das erste grosse Hallooooooo von Erci. Ein Prachtskerl der Beisst und gleich mal ein paar Meter Silch abspuhlt und abgeht wie ne Rakete. Erci ist chancenlos. Wir sehen wie er den Fisch etwas zurückholen kann. Er schwimmt unter dem Kliff zu uns zurück, düst der Felswand entlang in die eine Richtung, kehrt um und mit einem lauten Doing reisst er auch diese Leine ab, wie wenns nicht wäre. 25 Kilo Silch, einfach, pling und weg ist er. Haken und Blei nimmt er mit sich fort. Leider konnten wir nicht erkennen, was da dran war, aber gross war es, schnell war es und stark war es ;-) Wir drei stehen danach natürlich wieder unter Adrenalin und der Wettstreit geht weiter. Haben wir nochmal eine Chance? Yepp, we have. Diesmal bin ich wieder der Glückliche. Ein Biss, ein zucken und ich hab den Kerl an der Leine. Er ist nicht so schnell, wie der von Erci eineinhalb Stunden zuvor und ich bringe ihn wieder bis an die Wasseroberfläche, so dass wir ihn vom Felsen zwischendrin mal kurz erkennen können. Wir schätzen die Länge gegen einen Meter, die Form gleicht der eines Hai, die Farbe goldenocker gemustert. Ich kann ihn ein Weilchen unter mir an der Felswand halten, er kämpft, schwimmt hin und her, taucht mal wieder ab, ich bring ihn wieder hoch, aber rauskriegen tu ich ihn nicht, als er mit einem Ruck die Richtung ändert und meine Rolle wohl etwas zu viel Widerstand leistet reisst auch diesmal wieder die Leine. Ich bin frustriert, aber auch euphorisiert. Was für ein Brocken. Wie gerne hätte ich den herausgezogen, aber es hatte wohl nicht sollen sein. Irgendwann haben wir dann wieder unses ganzes Material am Meeresgrund oder in Fischmäulern versenkt und so machen wir uns gegen halb zwei Uhr morgens auf den Heimweg und legen uns um zwei müde ins Bett. Wir wollen morgen früh Richtung Lakes aufbrechen, damit wir auf dem Heimweg genügend Zeit für den Abstecher nach Point Hicks haben.

Das ganze Aussie-Album gibts bei flickr. Die Bilder zu Tag 28 starten hier.