Pierres Blog

Was mich bewegt, interessiert und mir Spass macht …

Tag 27 – 13.1.: Mit Fuscos in den australischen Regen


Als ich aufwache, klatscht im Motel der Regen ans Fenster. Draussen ist alles dick verhangen. Natürlich sind die drei Fuscos schon wach. Wir teilen ein Familyzimmer miteinander. Unser Motel liegt auf einer Anhöhe über Merimbula mit phantastischer Aussicht auf die Seen auf der einen und den Ozean auf der anderen Seite. Das Frühstück gibts im Zimmer, es ist kalt und ich trau mich noch nicht aus den Federn. Instantkaffee und Nudelsuppe zum Frühstück: 5-Sterne Komfort ;-) Wir quatschen und trödeln etwas herum, finden dann aber trotz Regen, dass wir etwas raus sollten und so packen wir Regenjacken und Schirme ein.

Wir möchten etwas die Umgebung inspzieren gehn. Wir fahren hinunter zur Short Point Beach. Fast menschenleer liegt die grosse Bay vor uns. Ein Geocache bei den Felsen lockt uns ans eine Ende der Beach und als wir um die Ecke schauen, sehen wir eine wunderschöne flache Felszunge auf der man gut weiterlaufen kann. Fasziniert vom Leben in den Wasserlöchern, den Muscheln und Gesteinsformationen spazieren wir bis ans Ende dieser Felszunge. Dort sind zwei Senioren, ein wahrscheinlich südländischer Auswanderer mit einer asiatischen Frau am fischen. Ein toller Spot, ganz vorne am Cliff. Erci und ich möchten an diesem Spot am Abend auch unser Glück versuchen. Bei leichten Nieselregen laufen wir zurück zum Auto und fahren ein Stück zurück um nach einem Abstieg in die nächste Bucht zu suchen, die wir von unserem Fishingspot aus gesehen hatten, aber über die Felsen nicht weiterkamen. Ich steige kurz aus, finde aber nur einen kleinen steilen Pfad, der bei diesem Wetter aber zu rutschig und nass ist. So fahren wir weiter zum Aquarium, einem Restaurant mit kleinem Aquarium, dessen Attraktion irgendein Squid ist. Der Eintritt von 13 Dollar erscheint uns dann aber etwas zu teuer und auch so lassen wirs bleiben. Vor dem Restaurant gibts einen grossen Steg, auf dem einige Fischer stehen. Wir schauen kurz vorbei und fragen, was die Jungs da so fischen. Unter uns sehen wir einige mächtige Rochen am Meeresgrund vorbeischweben. Eindrückliche Tiere. Inzwischen hat uns der Hunger auch wieder und wir suchen uns eine überdachte Picknick Aera, wo wir die restlichen Snacks von gestern Abend und ein paar Brötchen verdrücken. Als der Regen wieder stärker wird, entschliessen wir uns, zurück ins Hotel zu fahren, uns dort leckeren Instantkaffee mit Pulvermilch zu machen und etwas hinzuliegen und zu relaxen. Alle schlafen nach einem Weilchen ein und als wir aus diesem herrlichen Mittagsschläfchen wieder aufwachen schiffts immer noch, obwohl die Prognose auf den Nachmittag oder frühen Abend Besserung versprach. Wir quatschen und trödeln herum, viel Platz haben wir im Zimmer nicht, alle liegen oder sitzen in ihren Betten.

Es dauert ein ganzes Weilchen, bis ich dann Vorschlage, wenigstens kurz ins Dorf zum shoppen zu fahren. Wir brauchen noch etwas fürs Zmorgen und ich will mirs fürs Nachtfischen noch eine Flasche Wein im Bottleshop holen. So machen wir uns dann trotz allem bei Regen wieder auf und kaufen den Wolworth leer. Gut, wenn man sich aufrafft, das bringt auch wieder etwas Elan zurück und da kommt auch die Idee auf, nach Pambula hinüberzufahren und auch dort mal einen Blick von der Beach zu erhaschen. Vom Aquarium war ein riesiger Strand und ein paar Häuser zu sehen wir wollen herausfinden, wies dort ausschaut. Wir parken den Wagen in Pambula Beach beim Strand und spazieren los. Mal regnets ein bisschen, dann ists wieder trocken. Gut dass grade Ebbe herrscht, so können wir am Ende des Strandes weiter laufen und über ein paar Felsen einen Blick in die nächste Bucht erhaschen. Eine traumhafte Ecke. An den Felsen, die bei Flut überflutet sind, haften eigenartige Gewächse, die Wasser spucken. Erci drückt mit seinen Schuhen auf diese hervorstehenden Stöpsel und löst damit kleine Wasserfontänen aus. Dort wo diese Pflanzen, oder vielleicht sind es auch irgendwelche Halblebewesen, bla, keine Ahnung, in der Brandung umspühlt werden, spritzen sie auch von selbst. Das sieht richtig ulkig und sehr eigenartig aus. Der Platz ist spannend und schön und so beschliessen wir, dass wir morgen, bei hoffentlich besserem Wetter hierher zurückkommen möchten. Sonja möchte gerne einen Beachday verbringen. Wir haben fürs erste genug gesehen und gehen zurück zum Hotel, wo wir die beiden Frauen zurücklassen. Wir haben eine andere Mission, packen die Angelruten und ein paar Lammwürstchen ein und tun, was Jungs gerne tun: Wir fahren zum fischen.

Wir sind guter Dinge, obwohl es als wir das Motel verlassen richtig heftig schifft, aber wir glauben immer noch der Prognose und hoffen, dass das Regenradar stimmt und dies nun wirklich der letzte grosse Guss für heute ist. An der Grillstation, wo wir schon am Nachmittag unseren Lunch gegessen haben, brate ich mit Erci die Würstchen. Lustig, hier in Australien gibt es an vielen Picknickplätzen Grills, die man frei benutzen darf. Mann muss nur einen Knopf drücken und schon wird die Chromstahlplatte heiss und es lassen sich herrlich Würstchen, Fleisch oder Fisch grillieren. Ok, ein Feuer ist sicher spassiger, aber das ist hier in Australien fast überall im Sommer streng verboten und irgendwie sind die Dinger ganz praktisch. Grade wenn man im Motel ist und nicht unbedingt ins Restaurant will, kann man sich hier wunderbar verpflegen. Die Outdoorküche funktioniert prima und es geht schnell. Als wir dann unsere Würstchen weggeputzt haben, zeigen sich tatsächlich erste helle Löcher im Himmel und wir fahren rüber zur Beach, von wo wir zum Kliff laufen. Inzwischen ist es Nacht geworden, aber wir sind gut ausgerüstet. Warme Jacken und Taschenlampen haben wir dabei, das Fishing Gear von Erci ist parat und es kann losgehen. Schon nach ein paar Minuten hab ich den ersten Fisch an der Angel. Nichts wahnsinnig Grosses, dass ich wieder reinschmeisse, aber es macht Spass und Mut und natürlich Lust nach mehr. Kurz danach befördert dann Erci sein erstes Exemlar zu uns hinauf. Die Fische die wir fangen sind nicht sensationell, was die Grösse anbelangt, aber es passiert immer bisschen was, die Köder werden uns oft auch nur von der Angel gefressen, bis… ja bis dann plötzlich ein riesen Brocken anbeisst. Ercole ist gerade damit beschäftigt meine irgendwo verhänkte Rute freizukriegen und drückt mir seine Rute in die Hand, als das Biest anbeisst. Ich bin hin und weg, endlich mal richtig Action und ich bring den Fisch ein paar Meter unter mir sogar kurz in der tosenden Brandung an die Wasseroberfläche, aber er ist stärker als unsere Leinen und beim versuch ihn herauszuziehen reisst die 19 Kilo Leine und wir müssen ihn leider ziehen lassen. Natürlich sind wir nun beide komplett aus dem Häuschen und nach Hause will nun natürlich keiner mehr. Also weiter. Wir behalten von den kleinen Fischen, die drei grössten, den kleineren schmeissen wir zurück. Später haben wir dann nochmal was grösseres an der Leine, aber auch dieser Fisch haut uns ab. Gegen halb eins brechen wir dann ab und natürlich wollen wir morgen wieder zurück kommen, müssen aber erst in einem Tackleshop unser verloren gegangenes Material wieder aufstocken.

Das ganze Aussie-Album gibts bei flickr. Die Bilder zu Tag 27 starten hier.