Pierres Blog

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Tag 18 – 4.1.: Cheese Cake Rock


Karl ist auch heute wieder unterwegs, als ich aufwache. Ich kümmere mich um Thomas, esse Frühstück und erledige zwei, drei Dinge. Als er zurück kommt planen wir den Tag. Erste Priorität ist das packen der Campingausrüstung für Honeymoon Bay. Das meiste dass wir brauchen ist in seinem Container verstaut, den er gestern umplatzieren liess. Wir beschliessen zum Chees Cake Rock zu laufen, der im Royal Nationalpark liegt. Ein Foto, welches Karl letztes Jahr auf Facebook gepostet hatte, hat mich derart fasziniert, dass ich ihm schon damals sagte, dass ich diesen Ort unbedingt besuchen wolle. So planen wir die Packerei um diesen Walk herum. Zuerst solpern wir kurz bei Richie und Jacky herein. Ihre drei Kids sind in den letzten zwei Jahren ganz schön gewachsen. Natürlich offeriert uns Richie erst mal ein Bierchen und aus den fünf Minuten wird wie nix ne halbe Stunde. Morgen sollen wir noch sein Kanu mitnehmen, da sie ihren Wagen und Anhänger schon voll haben.



Danach gehts weiter Richtung Royal National Park. Mir war nicht bewusst, dass schon so nahe ein Nationalpark ist und staune einmal mehr über den grünen Urwald. Der hier schaut wieder etwas anders aus, als die, die wir bisher gesehen hatten. Viele Palmen stehen mitten im Wald, die Szenerie und Art des Waldes ändert oft. Als wir näher zur Küste kommen, weicht der Wald wieder dichtem Buschland. Eine herrliche Fahrt mit dem Auto. In Bundeena stellen wir den Wagen ab und machen uns in brütender Hitze auf den Weg. Ich dachte, dass wir den Cheeskake Rock in zehn oder fünfzehn Minuten erreichen, aber der Walk dauert ein ganzes Stückchen länger und das ist gut so. Erstens ist Küstenlandschaft mit den steil abfallenden Riffs unglaublich schön, der Weg einmal mehr abwechslungsreich und spannend. Ich kann mich kaum sattsehen. Zum Glück bläst ein angenehmer Wind, der die dreissig Grad etwas erträglicher macht, aber die Schweisstropfen rinnen auch so. Als wir dann unseren Spot erreichen, bleibt mir fast die Spucke weg. Dieser Felsblock schaut tatsächlich wie ein Stück Käsekuchen aus. Der Name ist übrigens eine Kreation von Karl. Wir wissen nicht, ob es eine offizielle Bezeichnung dafür gibt. Wir knipsen die obligaten Fotos und rätseln, wie man hier einen spannenden Geocache verstecken können, den ein solcher Platz schreit förmlich nach ner Dose. Der Rückweg ist dann nicht weniger heiss, aber langweilig wirds einem in einer so unglaublichen Umgebung nicht. Der Coast Trail, dem wir gefolgt sind, würde sicher lohnen, in seiner ganzen Länge abzulaufen, aber wie’s halt so ist, im Moment bin ich immer nur auf Stippvisite und schnuppere mal hier und mal da rein.

Unsere nächste Station ist dann bei Shean. Ein Aussie wie aus dem Bilderbuch, den ich natürlich nicht verstehe. Workerboots, alte zerrissene Shorts und ein T-Shirt dass man in die Ecke stellen kann, dazu Strohhut der zur Hälfte aus irgendeinem massiven Klebeband besteht, welches ihn irgendwie noch zusammenhält. Ein schrulliger Typ mit Wampe der Extraklasse, trotzdem gesprächig und sympatisch. Leider vergass ich dort Fotos zu machen, denn auch sein Haus und der Krempel der auf dem riesigen, ziemlich abgelegenen Grundstück liegt ist sehr speziell. Ich helfe Karl beim umräumen und Trailer laden. Das dauert ein ganzes Weilchen, aber schlussendlich haben wir alles beisammen, was wir brauchen und machen uns auf den Heimweg.

Einen letzten Stopp legen wir dann noch bei seinem Vater ein, der wie so oft in seiner Werkstatt hinter dem Haus sitzt und irgendwas werkelt. Alle freuen sich uns zu sehen und nach etwas Smalltalk spielt sein Vater uns noch ein paar Lieder auf seiner neuen Zieharmonika vor. Mir machts Spass, aber sich dort wieder loszueisen ist genauso schwer, wie wohl überall hier in Australien. Thomas ist aufgedreht und scheint den Tag auch genossen zu haben, knuddelt die ganze Familie zum Abschied heftigst, bevor er endlich ins Auto steigt. Von dort ists dann nicht mehr weit nach Hause und als wir aus dem Auto steigen, kommt auch gerade Iwona (juppp… sorry, habe den Namen bis zum heutigen Tage falsch geschrieben) von der Arbeit. Sie hatte heute ihren letzten Arbeitstag in der City und beginnt nächste Woche einen neuen Job. Das Abendessen wir heute spät gereicht, ich brauch erst mal ne Dusche und schmeiss meine dreckigen und verschwitzten Kleider noch in die Wäsche. Und nu, klappen meine Äuglein auch schon wieder zu. Gute Nacht!

Das ganze Aussie-Album gibts bei flickr. Die Bilder zu Tag 18 starten hier.