Tag 15 – 1.1.: Welcome ’13, welcome Sydney
Nachdem ich mit leichten Kopfschmerzen kurz nach neun aufgewacht bin, bleibe ich noch ein Weilchen liegen und versuche die Augen offen zu halten. Als der Geräuschpegel im unteren Stock dann ein Volumen annimmt, welches mir das Gefühl gibt, dass ich wahrscheinlich der Letzte bin, der aus den Federn kommt, bündle ich meine bis dahin noch kleinen Energiereserven und stehe auf. Wie immer, wenn man bei Fuscos zu Besuch ist, wuselt immer irgendwer, irgendwo herum, aber den den man gerade sucht findet man bestimmt nicht. Ich ergattere mir noch einen letzten Rest Kaffee und setz mich verschlafen an den Tisch. Wolinskis fahren heute noch weiter nach Sydney. Sie bieten mir an, gleich mitzufahren und nach einigem Überlegen und Rücksprache mit der Fusco Family, entscheide ich mich, ihr Angebot anzunehmen. Ich hatte ursprünglich eh geplant am kommenden Weekend in die Honeymoon Bay zu fahren und Karl beim Aufbauen des Campers und der Zelte zu helfen.
So machen wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg und fahren via Cooma und Canbarra in einem Schnuuz nach Sydney. Fast 700 Kilometer liegen vor uns. Ich wurstle mich neben Thomas auf den Hintersitz und geniesse die Fahrt, die Anfangs oft durch dichten saftig grünen Dschungel führt und wundere mich immer wieder, wie grün hier alles ist, bei der Hitze und dem wenigen Regen… im Moment auf jeden Fall, denn irgendwoher muss das Wasser ja irgendwenn kommen. Die Szenerie wiederholt sich die ersten zwei Stunden. In Cann River, einem kleinen Nest inmitten dieses riesigen Waldgebietes stoppen wir kurz und lassen uns die besten Hamburgers Victorias zubereiten. Die Lady hinter dem Tresen hat nicht zuviel versprochen, denn die Dinger sind frisch, dick und richtig lecker.
Weiter gehts Richtung Cooma. Die Strasse steigt kaum merklich an und als ich zwischendrin mal auf mein GPS gucke beginnt im Auto ein Spiel, wie hoch wir wohl noch kommen. Auf 500 Metern über Meer, jubeln wir schon, über diese «unglaubliche» Höhe und witzeln. Bei 800 Metern sind wir schon fast aus dem Häuschen, aber als wir am höchsten Punkt dann gar 1100 Höhenmeter durchbrechen, werden wir schon fast euphorisch ;-) Unser Highway durchquert einen Teil der Snowy Mountains und wir befinden uns auf einem riesigen Hochplateau, dass die Höhe nicht erahnen lässt, denn auch «hier oben» hat man den Eindruck, dass alles Flach ist ;-) Seit dem wir die Wälder hinter uns gelassen haben, hat sich die Landschaft wieder geändert. Meist durchfahren wir hier offenes Grasland, oder Savannenähliche Gebiete mit grossen Eukalyptusbäumen. Unseren letzten kurzen Tankstopp machen wir in Canberra. Der Sonnenuntergang ist atemberaubend. Leider können wir auf dem Highway keinen Fotostopp machen und so gehts weiter in die australische Nacht. Als ich unterwegs ein paar Zeilen über Canberra lese, denke ich dass sich hier vielleicht ein Tagesausflug auch gelohnt hätte. Canberra ist ja die auf dem Reisbrett entstande Hauptstadt Australiens, weil sich anscheinend Sydney und Melbourne nicht darauf einigen konnten, wer nun der Status der Landeshauptstadt einnehmen soll. Um 23 Uhr treffen wir dann ziemlich müde bei Karl und Yvona zuhause ein. Thomas überlässt mir sein Zimmer und ich schmeiss mich nach Mitternacht ins Bett. Habe zum ersten mal mühe einzuschlafen, da mich der Lärm der Klimaanlage nervt und wachhält, aber die Wohnung hatte sich in den letzten Tagen so sehr aufgewärmt, dass der Backofen wohl auch nicht zu einem besseren Schlaf beigetragen hätte.
Das ganze Aussie-Album gibts bei flickr. Die Bilder zu Tag 15 starten hier.