Der letzte Tag bei den Kiwis
Tag 31, Donnerstag, 14. Januar
Akaroa, Christchurch, Wellington
Stahlblauer Himmel, kaum Wind, erträgliche Temperaturen. Es fühlt sich morgens um sieben auf jeden Fall erträglich an. Vielleicht ist es auch nur der blaue Himmel, der einem suggeriert, es sei und werde schön warm. Super! So sieht also Neuseeland aus, wenn die Sonne scheint. Und zwar nicht nur zwischen zwei Regenschauern bei Orkanböen, sondern so richtig, ohne schwarze bedrohliche Wolken gleich neben dem Loch in den Wolken wo die gelbe Kugel grad mal so durchseint. Und das alles an unserem letzten Tag on Tour. Shit happens. Es macht auf jeden Fall das Aufstehen und Aufräumen etwas leichter. Wir müssen um 12 in Christchurch den Wagen abgeben, müssen noch alles packen und aufräumen und möchten auch noch Zeit für ein gemütliches Zmorge. Das erste Mal in unseren zwei Wochen outdoor. Wow!
Die Gegend strahlt in schönstem Neuseeland-Licht, alles klappt wunderbar und wir können um halb 10 los. Natürlich wählen wir die überwältigende Touristen Route oben durch. Hab ja schon gestern erzählt wie schön die ist. Bei diesen Verhältnissen gleich nochmal ein bisschen mehr. Also los und es bleibt sogar noch soviel Zeit, dass wir an einem hübschen Viewpoint noch schnell einen Cache heben können und die Sicht über die ganze Bay nochmal geniessen dürfen. Prächtig! Wie gern würd ich hier oben mal mit dem Bike durchradeln, auch wenn die Steigungen höllisch sind. Aber vielleicht werd ich auch mal wieder ein bisschen fitter ;-) Wir geniessen die letzten Minuten und sind erstaunt, wie schnell von Süden her schon wieder Wolken herein ziehen. 10 Minuten später ist die Sonne weg, der ganze Himmel wieder bedeckt und als wir Little River passieren tröpfeln schon wieder die ersten Regentropfen. Das war dann wohl der kürzeste Sommer, den ich bisher erlebt hatte. Der Wind wird auch wieder stärker und die T-Shirtphase dauerte grade mal zwei Stunden. Prima! So geht das hier also. Ich hab mich ja in diesen Wochen schon an manches Wetterphänomen gewöhnt, auch an die schnellen Wechsel, aber das setzt dann doch dem ganzen noch das Krönchen auf. Ach… hab ich mich schon über die Vorhersagen der neuseeländischen Wetterdienste ausgelassen? Ich glaube die Prognosen stimmten zu ungefähr 70 Prozent, wenn man sich genau auf das Gegenteil einstellte, als sie einem vorhersagten. Bucheli und Kachelmann sind ja wahre Helden im Vergleich zu den Jungs die hier das Wetter auswürfeln.
Ach und wenn ich grad schon dabei bin: Etwas Nachhilfe in der Strassenbeschilderung könnte auch nicht schaden. Da besteht definitiv Nachholbedarf, hatten wir uns doch komplett in Christchurch verfahren. Sicher wars auch nicht ganz unerheblich, dass wir nur mit Gratis Maps unterwegs waren und es nie schafften eine wirklich gute Karte zu kaufen. Ganz zu Beginn hätte es die bei der Autovermietung mal gegeben, wir dachten aber dass wir die in jedem anderen Geschäft auch wieder fänden. War dann aber nicht so und in den dünnbesiedelten Gebieten im Süden braucht man auch nicht wirklich detaillierte Karten. Trotz allen Querelen fanden wir dann doch noch zum Flughafen und konnten unseren Wagen noch rechtzeitig zurückbringen. Wir sagten noch, was alles nicht in Ordnung war: Herunterfallende Dichtungen an beiden Schiebetüren, abgefallene Schrankknöpfe, schlechte Bremsen und … da war noch mehr, aber das war mir im Moment der Abgabe, dann irgendwie egal und auch nicht mehr so wichtig. Der Checker steckte dann die Dichtungen einfach wieder zurück und schien damit zufrieden. Na ja, werden sich die nächsten dann wieder drüber freuen. Wer CUF995 mietet, sollte das vielleicht bei der Übergabe grade schnell prüfen und auch checken ob die Bremsen schön ziehen und zwar nicht nur von 40 auf Null, sondern auch bei einem 16% Gefälle auf einer Passstrasse ;-)
Der Flug zurück nach Welli dann reibungslos und zu unserem Erstauen ein ruhiger Flug und Sonne in Wellington. Kaum Wind: Hatten wir das heute nicht schon mal? Prima! Denken wir. Lassen uns schnell an 20 Devon Street shutteln, machen uns schnell frisch und freuen uns auf den Walk auf den Mount Vic, Nadjas Joggingstrecke. Danach dann noch ein Eis im Café Eis. Alles prima, zur Not doch noch ein Pullöverchen einpacken und zwischen 4 und 5 ziehn wir los. Der Anstiegt auf die Aussichtsplattform ist ziemlich stotzig, aber die Aussicht umso schöner. Schon unten in der Stadt ziehen aber wieder von Süden Wolken auf und als wir eine halbe Stunden später oben auf der Aussichtsplattform stehen, bläst uns ein eisiger, steifer Wind ins Gesicht. Von Sonne natürlich keine Spur mehr und wir haben Angst verregnet zu werden. Werden wir nicht, aber wir frieren uns einen ab. Die Rundumsicht ist hervorragend. Von hier oben sieht man den ganzen Hafen, fast die ganze Bay und natürlich Wellington Downtown und auf der anderen Seite des Mount Vic den Flughafen. Allzu lange geniessen wir diesen Blick aber nicht: Zu Kalt und die Regenwolken sind zu bedrohlich. Andrea und Felix haben uns noch auf ein kurzes Hallosagen eingeladen. Andrea war Nadjas erste Flatmate und wohnt in einem schönen Penthouse im sechsten Stock mit Sicht über die halbe Stadt, den Hafen und hinaus in die Bay. Traumhaft. Wir plaudern ein bisschen länger als geplant, ist aber ok. Sind wirklich zwei nette. Danach gehts dann bei stürmischem Wind und Nieselregen zurück nach Hause, wo ich mein Durcheinander im Koffer wieder etwas ordne und dann um elf ins Bett falle. Muss ja morgen schon wieder um halb fünf auf. Good night Wellington.