TGI-Fingsten
Liebste und geduldige Gemeinde!
Hier bin ich wieder, lange ist’s her, dafür schreibe ich auch nur kurz. Prinzipiell und vom Grundsatz her habe ich mir feste in der Agenda markiert, meines jüngsten direkten Blutsverwandten zu Geburtstags-Ehren über sein bevorzugtes Lieblingstier zu philosophieren, die Fledermaus.
Da kam mir jedoch zu Sinnen, dass eben dieses Schallwellen-Flugobjekt zur Symbolik des Bacardi-Missbrauchs degeneriert ist, daher lass ich’s.
Und da wir einmal mehr ein verlängertes Wochenende zu bejubeln haben und als Feiertagsverwöhnte Zürcher diesen Umstand gegenwärtig mit der Schweiz teilen dürfen, widme ich mich (nicht ganz ohne Denk-, Diskussions- und sonstigen Anstössen einer lieben Freundin, gell Jacks;-)) diesem hochheiligen Thema um herauszufinden, was es mit dem vorläufig letzten Freudenmontag im Jahre 2006 auf sich hat:
Pfingsten (von griech. pentekosté (heméra) «der fünfzigste (Tag)«) bezeichnet das Fest am fünfzigsten Tag nach Ostern, dies entspricht dem 10. Tag nach Auffahrt. Aufschlussreich, oder nicht?
Das Pfingstfest entstand aus dem jüdischen Schawuot (Wochenfest). Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 (selbsterklärend NACH Christi Geburt!) erwähnt. Seine theologischen Eckpfeiler sind die Entsendung des Heiligen Geistes an die Apostel, wie sie in der Apostelgeschichte (Kapitel 2) des Neuen Testaments beschrieben ist (… und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen…), und die offizielle Gründung der Kirche. Wann die inoffizielle war, konnte ich nicht mal für Euch erörtern, sorry!
Das Pfingstfest, auch bezeichnet als «Geburtstag der Kirche«, ist durch besondere religiöse Feiern geprägt. Es ist sowohl ein eigenes kirchliches Fest, an dem das – von Jesus angekündigte – Kommen des Heiligen Geistes gefeiert wird, als auch zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit. Nach dem christlichen Glauben empfängt auch heute noch jeder wahrhaft gläubige Christ den Heiligen Geist und wird dadurch «wiedergeboren«. Jeder Christ ist nach dem Neuen Testament demnach ein «Tempel des Heiligen Geistes«. Jetzt reicht’s mir schon fast. Wird der wahrhaftige Gläubige nun JEDES Jahr wiedergeboren oder dann immer nur zwischen Lebensende und -anfang??? Es darf nachgedacht werden.
Der Pfingstmontag ist ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Deutschland forderten Wirtschaftsverbände 2005 seine Abschaffung. Dies erstaunt. Sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der FDP sprachen sich ebenso wie die Kirchen und Gewerkschaften gegen diesen Vorschlag aus. Mich würde interessieren, wer den Vorschlag überhaupt gemacht hat.
In Frankreich ist der Versuch der Regierung Raffarin, ihn 2005 erstmals zum unbezahlten Feiertag zu machen, am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Ein Regierungssprecher äußerte sich so dazu, dass eine Überprüfung des Gesetzes vorgenommen werden müsse, ob es nach diesen Erfahrungen dabei bleiben könne. ES kann also noch dauern.
In Schweden wurde der Pfingstmontag als Feiertag im Jahre 2005 abgeschafft. Stattdessen ist ab demselben Jahr der 6. Juni schwedischer Nationalfeiertag, auch ein gesetzlicher und damit arbeitsfreier Feiertag. Ja spinnen die denn?
In Italien wurde der Pfingstmontag als gesetzlicher Feiertag vor einigen Jahren abgeschafft. Daher nun noch fazitierend und als kurze Zusammenfassung für alle Italiener unter uns:
Ostern: 3 Nägel und 2 Bretter + 40 Tage
Auffahrt: Christi Himmelfahrt zu Papa + 10 Tage
Pfingsten: Wieder-Runter-Fahrt des heiligen Geistes und Reinfahrt in die Apostel.
Summa Summarum: Pfingsten = Der 50. Noch Fragen?
Ich wünsch Euch NUR SONNENSCHEIN an diesem «Der 50.«-Wochenende, speziell einen wundergemütlichen «Der 50.«-Montag und sende Euch beiliegend ein gar nicht zum Thema passendes Impressiönchen von Köbi Kuhns spezieller WM-Vorbereitung.
Herzliche «Der 50.«- Grüsse
Eure
BarbaRosa Pfingstberger