Ok. Die Finnen habens Europa gezeigt. Hardrock lebt. Und wenn die Musike von schrillen gummierten Eidechsen vorgetragen wird ist sie sogar Schlager-Festival-kompatibel. Lordi haben deutlich gewonnen. Wer hätte das gedacht. Ich nicht und auch meine Eurosong-Freunde nicht, die von Lukas vorzüglich bewirtet wurden. Was soll ich da noch mehr zu schreiben: Nun, ich hoffe einfach, dass die Eurovision Songs wie die letzten Jahre schnell wieder in der Versenkung verschwinden und nicht wie noch in den 60er bis 80er Jahren wochenlang die Hitparaden stürmen. Denn ausser den Texas Lightnings war nix dabei, was ich meinen Ohren öfters antun müsste. Es hat mir schon gereicht, dass mich die litauische «We are the Winners of Eurovision«-Melodie am Sonntag Abend ne gute Stunde verfolgt hat. Zum Glück brauchte ich aber meine Konzentration danach auf der Josefswiese beim Petanquespiel.

Sonst noch was? Ahem. Jupp. Hier ganz offiziell: Ich find den Finnensong zwar scheisse, die Jungs übel, freu mich aber trotzdem über den Sieg. Wahre Eurosong Fans können mich vielleicht verstehn, die anderen interessierts ja eh nicht. Ansonsten war die Show dieses Jahr wieder prächtig. Hammer Bühne und ansonsten das übliche, was Eurovision Fans sehen wollen. Gut auch, dass die Schweizer mit ihrer Pseudo-Mulitkulti-6mal-lustig-Band durchgefallen sind. Und die 12 Punkte aus Malta waren wohl ein Versehen. Ebenso wie das verkürzte Punkteverteilen. Eieieiei, da bin ich aber gar nicht mit einverstanden. Ok ein bisserl abkürzen ist schon ok, aber das nur noch die ersten drei Ränge verkündet werden ist dann doch zu viel. Der nette holländische Truckerfahrer war da die löbliche Ausnahme und hat es sich nicht nehmen lassen auch die Punkte 1 bis 7 im Schnelldurchlauf durchzugeben. Gibts nen Aufstand, wenn man die Halbfinalisten vom Voting im Finale ausschliesst? Fänd ich eigentlich die bessere Lösung, denn die haben sich ja mit ihren schlechten Songs selber ins Nirvana geschossen. Also hier bitte einen besseren Kompromiss liebe Eurosong-Macher.

Was haben wir sonst noch gelernt? Die Achziger sind wieder in, auch wenn der Rest der modeintressierten Welt hier hoffentlich nicht mitmacht. Doch seit auch Madonna wieder mit Denver Clan Frisur auftritt, hege ich ganz leise Zweifel daran, hoffe aber trotzdem dass uns dieser Trend diesen Sommer nur streifen wird. Als Trendsetter in Sachen Mode hat der Eurovision Songcontest in den letzten Jahren sowieso ausgedient (oder war da überhaupt mal mehr?). Das ganze ist eher die Spielwiese einiger schräger Kostümbildner.
Und fürs nächste Jahr? Vorausscheidung im TV, auch wieder für die Schweiz! Vielleicht wäre eine Boygroup aus DJ Bobo, Renzo Blumenthal, Roger Federer und Beni Turnherr mal ein Joker, der sticht. Ist doch irgendwie au es bitzeli Multikulti. Swissness die im eigenen Land punkten kann und auch International abräumen könnte. Jungs die bei den votenden Mädels von Vorpupertär bis Oma das ganze Spektrum abdecken. Musikalisch denke ich, sollte das auch locker reichen. Televoting abschaffen und zurück zur Jury und wieder ein paar schrille Bands rein bitte. Und wer nun immer noch nicht genug hat: Hier gehts zu meinem Infopool. Wir sehen uns in Finnland.