WW: Wolinski Week
Donnerstag 6. Juli: Ankunft
Lange hab ich auf meine Freunde aus Australien gewartet, am Donnerstag wars dann endlich soweit. Karl, Martha und der kleine Thomas machten auf ihrer Europatour für 10 Tage Halt in der Schweiz. Grosses Stand an. Highlight: Ercis und Sonjas Hochzeit – und für Carl natürlich der Polterabend, wohin ich ihn direkt vom Flughafen brachte. Wer jetzt aber meint, hier Bilder oder Geschichten des Abends nachlesen zu können irrt gewaltig. Es war lustig, soviel sei hier verraten.
Freitag 7. Juli: Boystoys
Nach einer eher anstrengenden Nacht, war für heute nix grosses geplant. Karl kam mit Ercole kurz im Büro vorbei und blieb dann mit mir in der Stadt um ein paar Besorgungen zu machen. Abends gabs ein gemütliches Essen bei den Fuscos, die alle ein bisschen nervös wirkten. Noch einmal schlafen und dann war Hochzeit.
Samstag 8. Juli: The Wedding
Das grosse Fest. Ercole und Sonja gaben sich heute nochmal vor der versammelten Familie, Verwandschaft und ihren Freunden das Jawort. Es war ne tolle Sause, phantastisch organisiert und wie sichs für ne echte Italohochzeit gehört: viel und gutes Essen, eine Band für die Tanzfreudigen und genügend Pausen zwischen den Gängen um sich draussen wieder ein bisschen die Beine zu vertreten, abzukühlen ne Zigarette anzuzünden und mit allen rumzuquatschen. Morgens kurz vor eins, spielte ich dann auch noch ein kurzes DJ-Set und wie’s schien, fanden die meisten noch Anwesenden gefallen daran und groovten nochmal los.
Sonntag 9. Juli: The Final
Also zum WM-Final äussere ich mich nun nicht mehr. Nach der Hochzeitsfete schliefen alle erst mal aus. Ich musste Mittags noch die DJ-Anlage abbauen. Abends trafen wir uns dann alle in Höngg auf der Werdinsel fürs Fussballfinale. Das war wohl auch für Carl ein nettes Erlebnis. Auch Nicoletta war mit von der Partie und fieberte wie ich für les bleus, was ihr allerdings einen Schwumm in der Limmat kostete, mir blieb nur ein schaler Nachgeschmack. Trotz allem: die Italios habens gepackt, alles strömte an die Langstrasse und auch unser kleines Grüppchen gesellte sich noch für ein Schlummerbierchen ins Festgetöse der völlig ausser Rand und Band geratenen Italiener. Das war ich Ercole schuldig und die Freude der Südländer half mir auch schnell, über die zu verarbeitenden Fussballniederlagen hinweg, die ich in den letzten Tagen und Wochen zu verkraften hatte.
Montag 10. Juli:
Easy Day in Wettswil und kurzem Ausflug zum Rheinfall. Bisserl Shopping, bisserl Woche organisieren und Bratwürsteln auf Fuscos Terasse.
Dienstag 11. Juli: Tennisday
Grosser Ausflug. Heute gings früh los. Ein Besuch des Tennsiturniers in Gstaad war geplant. Die Reise dorthin dauert ja schon mal ein Weilchen, aber mit einem Abstecher nach Villeret zu meinem Bruder, gehts dann nochmal ein Stücken länger. Trozt den Stunden unterwegs im Auto ein herrlicher Tag. Unterwegs nach Gstaad entschlossen wir uns noch kurz bei meinem Bruder vorbeizuschauen. Er war zwar zu Beginn nicht zu Hause aber Susanna empfing uns herzlich und kredenzte gleich Kaffe, frischen Holundersirup, Tee, Käse und Gebäck. Den Aussies gefiehls. Aber es ist auch ein phantastischer Ort der Ruhe. Und wenn wir schon in der Nähe der Freiberge ist kann man natürlich nicht darauf verzichten und so fuhren wir noch für einen kurzen Spaziergang hoch zum Etang de Gruère. Und wer von euch noch nie da war: hingehn und Badehose nicht vergessen.
Danach gings dann aber direkt nach Gstaad, wo wir gegen halb vier eintrafen und noch zwei Matches schauten. Nette Athmosphäre bei prächtigem Sommer-Bergwetter und angenehmsten Temperaturen. Thomas unterhielt sich auch nicht schlecht – und auch ein paar Zuschauer neben und hinter uns. Ein langer Tag, aber meinen Australiern hats gut gefallen.
Mittwoch 12. Juli:
Noch so ein lockerer Tag zwischendrin. Am frühen Nachmittag Ausflug an den Türlersee mit Versuchen in diesem Tümpel ein paar Fische zu fangen. *lach* Gegen Abend kamen dann noch Dan & Paula zum Barbeque dazu. Ahhhh ja und mit dem Fischen an diesem Tag, ahem, also hust, das hat dann nicht so wirklich geklappt.
Donnerstag 13. Juli: Hiking
Der zweite grosse Ausflug stand heute auf dem Programm. Die ganze Woche war immer superkompliziert zu organisieren, aber wir haben doch einiges auf die Beine gestellt. Ein Wandertag in die Murgseen war angesagt. Ercole und Nicole waren auch mit dabei. Das Wetter spielte auch wieder mit und wir trafen uns alle mit nur einer Stunde Verspätung in Murg. Der Deal, dass sich auch Martha zum laufen überreden liess, war, dass ich Thomas im Huckepack hoch- und wieder runtertrage. Für mich keine grosse Geschichte, eher ein willkommenes Training um fit zu bleiben für die nächste grössere Wanderung. Alle haben den Tag genossen, allen voran natürlich Thomas, der aber erst mal 10 Minuten geplärrt hatte. Danach aber jauchzend und quasselnd mich prächtig unterhalten hatte. An den Murgseen futterten und relaxten wir dann rum, mussten aber leider schon um Zwei wieder aufbrechen, damit Ercole zeitig genug wieder in Wettswil war um das Theater von Laura, dass sie mit ihrer Klasse zum letzten Schultag aufführte nicht verpasste.
Freitag 14. Juli:
Easy Day. Ich erledigte ein paar Sachen im Geschäft und Abends trafen wir uns alle, inklusive Dan & Paula und Nicole bei Family Fusco zum Salamiessen. Netter Abend auf’m Terässchen. Viel gequatscht und gelacht.
Samstag 15. Juli:
Fischen am Wäggitalersee mit Nicoletta, Carl und mir. Leider einmal mehr ein erfolgloser Versuch, hier in der Schweiz einen Fisch zu fangen. Trotzdem ein nettes Ausfährtchen bei überraschend schlechtem Wetter. Nö, Regen wär ja zuvie gewesen, aber doch recht kühl und wolkenverhangener Himmel. Wer mal da hin fährt sollte unbedingt in Vorderthal beim Metzger schnell was einkaufen. Wir kamen uns vor als sässen wir in der Zeitmaschine: Es gibt sie noch die Tante Emma Läden.
Nach erfolglosen zwei Stunden gaben wir auf, warfen auf dem Rückweg am Türlersee noch mal in der letzten Verzweiflung unsere Angeln ins Wasser … ahem, räusper … und gingen dann zurück zu Ercole. Die Wolinski packten dann ihre sieben Sachen fertig und wir trafen uns dann Abends nochmal auf dem Flughafen um uns voneinander zu verabschieden.
Und mit einer Träne im Knopfloch warten wir nun bis die Zeit vergeht und wir uns in Australien oder wieder hier in der Schweiz treffen. Schön wars.
Warum bist Du eigentlich nicht Korrespondent bei der Nzz oder bei Tagi geworden? Du schreibst ja wie ein Buch und es ist immer wieder interessant was Du alles bringst. Wir lesen Deine Berichte immer mit grosser Begeisterung. Hast Du noch Zeit zum Arbeiten nebenher?
Otto Meyer schrieb am 30. August 2006 um 10:39